Kulturhistorischer Kontext


Gertrud Grunows Lehre berührt verschiedene Disziplinen, Themen und Traditionen, die für die Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägend waren. Dazu gehören die Zivilisationskritikdie Reformen in der (Kunst)Pädagogik seit dem 19. Jahrhundert sowie die Körperkultur und Rhythmusbewegung – insbesondere auch in Zusammenhang mit Musik und Tanz. Grunows Ideen fügen sich weiterhin in das breite Feld der alternativen Heilkunden ein. Dabei gehen ihre Lehren keineswegs in den virulenten esoterischen Strömungen der Zeit auf. Nicht Auren und Astralkörpern galt ihr Interesse, sondern Fragen der Entwicklungspsychologie. Dabei bewegte sie sich auf der Schnittstelle von wissenschaftlichen und ästhetischen Debatten, zwischen Umweltpsychologie, Psychophysik und Diskursen um die Synästhesie. Mit ihrem Farbkonzept sowie ihrem Zusammendenken von Farbe und Ton bezog sie Position in viel diskutierten Fragen und Untersuchungen zur Harmonie der Farben.

 

Weiterführende Informationen sowie Auseinandersetzungen mit der Verortung Grunows  in einem breiteren kulturhistorischen Kontext können Sie der kostenlosen Publikation entnehmen:
 Gertrud Grunow (1870-1944). Leben, Werk und Wirken am Bauhaus und darüber hinaus