Gertrud Grunow nahm vom 1.-15. August 1908 an einem der ersten Kurse zur Rhythmischen Gymnastik von Jaques Dalcroze in Genf teil. Bereits im September bietet sie einen Kurs zur Dalcroze-Methode für Kinder und Erwachsene in Remscheid an. Die Anregungen der Körperbewegungen und Körperstellungen in Verbindung mit Atem und Gestik  nahmen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Harmonisierungslehre. 

Auszug aus einem Artikel der Remscheider Zeitung vom 2.10.1908, vermutlich von Grunow selbst geschrieben: 

»Für jede Note hat die Dalcrozesche Methode ein Zeichen mit dem Fuße; für jede Taktart eine Bewegung des Armes; die Pausen werden durch absolute Ruhe der Glieder ausgedrückt. ... Es folgen Gleichgewichtsübungen des Körpers und Übungen zur Muskelstärkung; alles zielt auf Konzentration und Klarheit des Geistes ab, alles löst sich in Harmonie und Schönheit aus.« (Zitiert nach: Steckner 2010: 10) 

Methode Jaques-Dalcroze, © Wikipedia, gemeinfrei

Hildegard Heitmeyer  bei der Ausführung von Grunow Übungen 1917 oder 1922, Copyright unbekannt, © Bauhaus-Archiv Berlin, Inv.-nr. F6580/3.

Literaturangaben:

Cornelius Steckner, »Gertrud Grunow (1870–1944): Eine Biografie in Dokumenten«, 2010, als PDF verfügbar , 24. August 2018.